Ab Mitte der 1980er Jahre entstanden innerhalb der deutsche Punk- und Hardcoreszene zahlreiche, so genannte Fanzines – also Magazine, die von Fans für Fans produziert worden. Auch das OX-Fanzine erlebte 1988 seine Geburtsstunde und erwies sich in den letzten drei Dekaden als das zäheste und überlebensfähigste Projekt dieser Art. Bis heute erscheinen sechs Ausgabe pro Jahr, die sowohl die Musik aus den Bereichen Rock`n Roll, Garage, Indie, Psychobilly, Punk und Hardcore porträtieren, als auch einen Dot It Yourself-Lebensstil und Vegetarismus unterstützen. Das OX-Fanzine beinhaltet außerdem regelmäßige Kolumnen zu Literatur, Film und Comics und bietet auf der Website livegigs.de einen Konzertkalender, der von den Usern selber befüllt werden kann. OX war außerdem eines der ersten Fanzines, welche regelmäßig eine CD in einem Pappschuber beilegte. Das OX wird nach wie vor von Gründer Joachim Hiller herausgegeben und hat momentan eine zweimonatliche Auflage von 12.500 Exemplaren.




Als der Solinger Punk-Fan Joachim Hiller 1988 sein, bis heute bestehendes Fanzine, OX aus der Taufe hob, gab er sich selbst und seinen Mitstreitern zwei Mottos vor. Mit „No Gods, No Masters“ sollte sowohl die Art und Weise der Fanzine-Produktion, als auch die Präsentation der Musik- und Kulturszene, frei von Religion und Heldenverehrung beschrieben werden. Das zweite Motto lautete „Hauptsache Gitarren“ und postulierte, dass es im OX-Fanzine vor allem um Rockmusik gehen sollte. Die erste Ausgabe des OX-Fanzines wurde 1988 geplant und im Januar 1989 in den Druck gegeben. Während die ersten Ausgaben, nach Aussage von Hiller noch mit Schere, Kleber, Schneidebrett und Kopierer hergestellt wurden, wird auch das OX-Fanzine mittlerweile auf einem Apple produziert. Die Beiträge, vor allem aus dem Musikbereich werden von bis zu 70 Schreibern geliefert, die einfach aus Spaß an der Musik diese Artikel schreiben. Dabei setzten die Herausgeber bewußt auf die Subjektivität der Fan-Autoren, weil im OX-Fanzine eben „die eigene Meinung“ und kein sogenannter „Verlautbarungsjournalismus“ gefragt ist. Nach einem ähnlichen Motto werden im OX-Fanzine die Plattenbesprechungen veröffentlicht. Die Schreiber seien auch hier in erster Linie Fans und keine objektiv urteilenden Musikjournalisten. Volles Risiko also, sowohl für die Band, als auch für das Label. Hinsichtlich der vorgestellten Musik setzt das OX-Fanzine – innerhalb der Vorgabe „Hauptsache Gitarren“ – auf eine möglichst große Bandbreite und möchte so auch gegen die Atomisierung der Indie-Szene in zahllose, so genannte „Mini-Szenen“ ankämpfen.

Während die Musik im OX-Fanzine natürlich den größten Teil einnimmt, gibt es im Magazin auch andere, regelmäßig wiederkehrende Elemente. Dazu gehören zunächst einige Kolumnen. Tom von Laak schreibt „Aus dem Tagebuch eines Gewinners“, Joachim Hiller „Joachims kleine Konzertkolumne“, Bernd Fischer „Der nordwestdeutsche Punkmarathon“ und Simon Brüggemann die „Literaturkolumne“. Es gibt außerdem einen Fortsetzungsroman von Klaus N. Frick, sowie eine Seite mit vegetarischen und veganen Rezepten, die auch Eingang in mittlerweile fünf OX-Kochbücher gefunden haben. Seit dem Jahr 2000 ist über die Internetseite www.livegigs.de auch ein Internet-basierter Konzertkalender nutzbar, in den neben den Verantwortlichen beim OX-Fanzine auch Bands, Fans und Veranstalter ihre Termine eintragen können.

Wichtige Aufgaben während der Produktion des OX-Fanzines haben Ute Borchardt und Thomas Kerpen, die für das Lektorat verantwortlich sind. Andre Bohnensack kümmert sich um das Layout und für viel Arbeit während des Herstellungsprozesses hilft meist auch ein Praktikant. In den ersten Jahren, bis 1996 war der Aufwand noch überschaubar und das OX-Fanzine gab es nur aller vier Monate. Bis 2005 wurden dann vier Ausgaben pro Jahr veröffentlicht und seitdem sind es sogar sechs. Das Fanzine hat dabei immer zwischen 116 und 132 Seiten und wird mit einer Auflage von 12.500 Exemplaren auch über ganz normale Zeitschriftenkioske vertrieben.

Zum 20-jährigen Jubiläum 2009 veranstalteten die OX-Men um Joachim Hiller in dessen Heimatstadt Solingen ein eigenes Musikfestival, auf dem in der Szene bekannte Bands, wie EA80, Spermbirds, Kick Joneses und Boxhamsters auftraten.

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